Wenn einzelne Zähne fehlen
Lückenschluss mit Implantat mit Krone oder Zahnbrücke?
Wenn einer, zwei oder drei Zähne fehlen, stellt sich ständig die Frage, wie eine solche Lücke verschlossen werden soll.
Primär gibt es zwei fest sitzende Lösungen: Ein Implantat mit Zahnkrone (bzw. mehrere, wenn mehrere Zähne fehlen) oder eine sogenannte Brücke. Was spricht für oder gegen diese beiden Alternativen? An dieser Stelle erhalten Sie die Antworten:
Wie Zahnlücken entstehen
Der Verlust eines Zahnes ist für zahlreiche Menschen eine bittere Lektion. Wie kann es dazu kommen? Zähne können verloren gehen durch:
- Parodontose (Lockerung der Zähne)
- Pulpanekrose (Absterben des Zahnnervs)
- Unfall (z.B. Sportverletzung)
- Karies (Starke Fäulnis der Zahnsubstanz)
Zuweilen kann es jedoch vorkommen, daß von vorneherein einzelne Zähne fehlen (Wir Zahnärzte bezeichnen das als eine „Nichtanlage“). Häufig betroffen davon sind die oberen kleinen Schneidezähne sowie die zweiten kleinen unteren Backenzähne.
Weswegen Sie Zahnlücken schließen lassen sollten
Die Folgen eines Zahnverlustes sind immer die gleichen: Wenn Schneidezähne fehlen, haben Sie eine charakteristische Lücke. Sie trauen sich nicht mehr, unvoreingenommen zu reden und zu lachen. Und Sie fühlen sich begrenzt im Umgang mit anderen.
Mit einer Zahnlücke kann man auch nicht mehr so gut kauen und abbeißen. Der Kieferknochen baut sich im Bereich der Lücke ab (es entsteht eine Mulde). Und einzelne Zähne fangen an zu wandern: Die Nachbarzähne können in die Lücke kippen. Der gegenüberliegende Zahn verlängert sich.
Das wiederum kann schlechte Folgen für die Kiefergelenke und die Kaumuskulatur haben: Durch die Zahnwanderungen können Störungen im Zusammenbiss auftreten, die zu nächtlichem Zähneknirschen. Kiefergelenksknacken und Schmerzen in der Kaumuskulatur und den Kiefergelenken führen können. Daraus resultierende Schulter- und Nackenprobleme sowie häufige Kopfschmerzen können nicht ausgeschlossen werden.
Sie sehen also: Es ist besser, eine Zahnlücke schnell zu schließen!
Was für und gegen eine Zahnbrücke spricht
Für eine Zahnbrücke müssen die Nachbarzähne der Lücke abgeschliffen werden: Das bedeutet, sie werden kürzer und „schlanker“ gemacht. Auf diese so vorbereiteten Zähne werden Kronen zementiert und sind durch Brückenglieder fest miteinander verbunden. Die Brückenglieder sehen aus wie Zähne und füllen die Lücke. Eine Brücke sitzt fest auf den Zähnen und ist nicht herausnehmbar.
Nachteile:
- Für eine Brücke müssen Zähne abgeschliffen werden. Bei gesunden Zähnen ist das ein sehr schwer wiegender Nachteil, weshalb in solchen Fällen Implantaten der Vorzug gegeben wird. Sind die Nachbarzähne allerdings schon sehr stark gefüllt , kann es eher vorteilhaft sein, wenn sie durch Kronen dauerhaft geschützt werden.
- Das Brückenglied sitzt dem Zahnfleisch dicht auf und es sammeln sich Beläge darunter an. Das kann zu Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch führen. Deshalb sollten Brückenunterseiten mit gesonderten Hilfsmitteln gereinigt werden.
- Durch die unregelmäßige Belastung kann der Knochen im Bereich der Zahnlücke weiter zurückgehen. Das führt im Laufe der Zeit zu einem Spalt unter der Brücke, in dem sich immer wieder Speisereste festsetzen .
Vorteile:
- Eine Brücke lässt sich im Vergleich zu einem Implantat mit Krone relativ schnell herstellen: Nach ca. 2-3 Wochen ist sie fertig. Bei Implantaten müssen in der Regel zwei bis sechs Monate abgewartet werden, bevor die Krone darauf befestigt werden kann.
- Es gibt keinen operativen Eingriff und kein Risiko, dass das Implantat nicht einheilen könnte.
- Die Unkosten sind in der Regel geringer.
Was für und gegen ein Implantat mit Zahnkrone spricht
Ein Implantat ist eine künstliche Wurzel, die operativ in den Kieferknochen eingesetzt wird. Sie besteht in der Regel aus dem Metall Titan, in speziellen Fällen auch aus Keramik. Je nach Knochenqualität muss ein Implantat in der Regel mehrere Monate einheilen, bevor eine Krone darauf gesetzt werden kann. Nach einer erfolgreichen Behandlung ist kaum ein Unterschied zu einem natürlichen Zahn festzustellen.
Nachteile:
- Die Behandlung dauert in der Regel wesentlich länger als bei einer Brücke, weil in den meisten Fällen abgewartet werden muss, bis das Implantat festgewachsen ist, bevor eine Krone auf das Implantat gesetzt werden kann.
- Die Kosten sind im Regelfall höher als bei einer Brücke.
- Es bleibt ein Restrisiko von ca. 5 %, dass ein Implantat nicht einheilt.
- Wenn nicht genügend Knochen vorhanden sind, lassen sich Implantate nur mit sehr viel Aufwand setzen.
- Für die Implantation ist ein (wenn auch meistens kleiner) operativer Eingriff nötig. In bestimmten Kieferbereichen kann dieser zu Komplikationen führen (Kieferhöhlenverletzung im Oberkiefer, Nervschädigung im Unterkiefer). Solche Komplikationen treten allerdings äußerst selten auf.
Vorteile:
- Für die Behandlung müssen keine Nachbarzähne in Mitleidenschaft gezogen werden.
- Nach statistischen Auswertungen halten Implantate mit Kronen länger als Brücken.
- Der Knochen im Bereich des Implantates wird ähnlich wie bei einem eigenen Zahn regelmäßig belastet und zieht sich deshalb weniger stark zurück.
- Implantat und Krone unterscheiden sich optisch und gefühlsmäßig nicht vom eigenen Zahn.
- Der Pflegeaufwand ist in der Regel einfacher als bei einer Brücke.
Empfehlung
Für den Fall, dass Ihre Zähne neben der Lücke absolut gesund oder nur wenig gefüllt sind und wenn es die Qualität Ihres Kieferknochens zulässt, ist ein Implantat mit Krone die bessere Lösung.
Wenn die Nachbarzähne schon sehr stark gefüllt sind, kann es besser sein eine Brücke einzusetzen. Durch die Kronen werden die Zähne stabilisiert, so dass sie länger halten können.
Was in Ihrem individuellen Fall die geeignetste Lösung ist, zeigen wir Ihnen gerne bei einem persönlichen Beratungsgespräch in unserer Praxis.