Haben Sie lockere Zähne oder leiden Sie an einer Entzündung des Zahnfleisches oder Mundgeruch?
Die Volkskrankheit Parodontitis ist eine der gängigsten Munderkrankungen in Deutschland. Da es sich um eine übertragbare Krankheit handelt, sind nicht allein Ihre eigenen Zähne betroffen, sondern auch die Ihrer Familienmitglieder.
Was ist eine Parodontitis
Die Parodontitis ist eine von Bakterien ausgelöste Entzündung des Zahnbetts und ist auch unter dem heute nicht mehr üblichen Begriff "Parodontose" bekannt. Bleibt sie unbehandelt, führt sie zu einer langsamen und unwiderruflichen Zerstörung des Zahnhalteapparates. Eine Heilung ist nur mit Hilfe einer Parodontitisbehandlung zu schaffen. Dank moderner Behandlungsmethoden läuft die Behandlung größtenteils schmerzfrei ab. Bei erfolgreicher Behandlung ist ein erneutes Verwachsen der Zahnfleischtaschen möglich. Eine rechtzeitige und professionell durchgeführte Behandlung von Parodontitis macht eine aufwendige Operation zumeist überflüssig.
Was begünstigt Parodontitis?
Die Entstehung von Parodontitis kann üblicherweise auf eine falsche oder schlechte Zahnpflege zurückgeführt werden. Weitere Risikofaktoren sind eine schlechte Ernährungsweise, Zuckerkrankheit, HIV, Karies, Atmung durch den Mund, Piercings, Tumore und vor allem Tabakgenuss. Insgesamt ist das Risiko, an Parodontitis zu erkranken, für Raucher bis zu 600 Prozent höher als für Nichtraucher. Weiterhin gefährdet sind Menschen, deren Ehepartner eine Parodontitis haben.
Parodontitis – Risiken und Behandlungspotentiale
Die größte Gefahr einer Parodontitis besteht darin, dass durch die Entzündung des Zahnfleischrandes das knöcherne Zahnbett abgebaut wird, was zum Zahnverlust führt. Im Fokus der Behandlung steht also die dauerhafte Beseitigung der Entzündung. Um dies zu erreichen, ist es von großer Bedeutung, den Bakterien die Lebensgrundlage zu nehmen. Wenn dies erfolgt ist, muss sich das Zahnfleisch erneut fest an die bakterienfreie Zahnoberfläche anlegen und so das abermalige Eindringen von Bakterien verhindern. Zur Behandlung kommt meist eine sogenannte Wurzelglättung zum Einsatz. Zu diesem Zweck werden unter lokaler Betäubung die Zahnoberflächen mit Hilfe von Küretten von Belägen befreit. Leider hat diese Art der Behandlung den Nachteil, dass es im Nachhinein zu Schmerzen kommen kann.
Neben dieser altbewährten Methode existieren einige zusätzliche Methoden wie die Ultraschall-Kürettage oder die moderne und ausgesprochen erfolgversprechende Parodontitis Behandlung mit dem Laser.
Mit welcher Art der Behandlung der größte Erfolg zu erwarten ist, hängt immer auch vom Krankheitsbild ab. Deswegen muss ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Zahnarzt geführt werden.
Der Erfolgsfaktor liegt häufig in der Identifizierung der Bakterienart. Finden sich in den Taschen nämlich anaerobe Bakterien, liegt die Rückfallgefahr um ein Vielfaches höher, da diese Bakterien extrem aggressiv sind und zudem auch ohne Sauerstoff auskommen. Im Rahmen der Behandlung ist in manchen Fällen auch ein chirurgischer Eingriff nötig. So kann mit Hilfe plastischer Eingriffe das gesunde und feste Zahnfleisch erneut hergestellt werden und durch knochenaufbauende Maßnahmen können die Zähne wieder fest im Kiefer verankert werden.
Wenn die Parodontitis schon so weit fortgeschritten ist, dass es zu Knochenschwund gekommen ist, muss dieser erst einmal wieder aufgebaut werden. Zu diesem Zweck bringt der Zahnarzt ein spezielles Protein in die Zahnfleischtaschen ein, wodurch der Körper angeregt wird, neue Knochensubstanz zu bilden. Diese Art der Behandlung wird von einer Vielzahl chirurgisch spezialisierter Zahnarztpraxen angeboten. Ihr Zahnarzt berät Sie gerne. Falls er den Knochenaufbau nicht selber anbietet, wird er Sie an eine andere Praxis verweisen, die in seinem Auftrag diese Behandlung durchführt
Teilweise empfiehlt sich auch eine Kombination mit implantatgetragenem Zahnersatz. Somit können die vorhandenen Zähne entlastet und der Kieferknochen gerettet werden.
Faktoren, von denen der Erfolg einer Parodontitisbehandlung abhängt
Bevor mit der Behandlung von Parodontitis begonnen werden kann, muss unter Umständen ein genetischer Bakterien-Fingerabdruck genommen werden. Damit lassen sich die spezifischen Parodontitis-Bakterien erkennen und können mit speziellen Antibiotika bekämpft werden. Darüber hinaus sollte generell auch der Ehepartner auf Parodontitis untersucht werden, da dieser ansonsten die Gefahr eines Rückfalls erhöhen kann. Auch in der Zahnbürste verstecken sich gerne Bakterien, so dass diese idealerweise ausgetauscht wird. Am entscheidendsten ist allerdings eine gute Mundhygiene.
Damit können die Bakterien wirkungsvoll bekämpft werden. Noch vor der eigentlichen Parodontitisbehandlung ist aus diesem Grund eine professionelle Zahnreinigung von größter Wichtigkeit. Die Faktoren, die bei während Therapie mit einbezogen werden müssen, sind so komplex, dass zu Beginn der Therapie immer eine ausführliche Beratung stehen muss.
Gemeinsam können wir Ihre Parodontitis behandeln! Gelingt uns das rechtzeitig, können wir den Verlust der Zähne oft verhindern.